Bootstour vor Portree mit Delfine (Tag 6)
Morgens auf See – Mit der Stardust 2 vor Portree
Der Tag begann auf dem Wasser: Vom Hafen aus startete unsere Bootstour vor Portree mit der Stardust 2, einem kleinen, offenen Boot, das für Naturbeobachtungen entlang der Küste bekannt ist. Der Himmel war wechselhaft, doch die Stimmung auf dem Boot war gespannt – alle hofften auf tierische Begegnungen.
Und tatsächlich: Schon wenige Minuten nach dem Ablegen begleiteten uns Delphine – sie schwammen neben dem Boot her, tauchten elegant unter dem Rumpf hindurch und boten eine richtige kleine Show. Immer wieder blitzten ihre Rückenflossen im Sonnenlicht auf und sorgten für begeisterte Ausrufe an Bord. Ein echtes Highlight!
Wenig später sichteten wir einen majestätischen Seeadler, der sich im Sinkflug elegant einen Fisch aus dem Wasser schnappte – ein eindrucksvoller Moment. Entlang der felsigen Küste lagen Robben faul auf den Steinen, einige reckten neugierig die Köpfe, während das Boot vorbeifuhr.

Der Kapitän war zwar etwas wortkarg und sprach kaum hörbar, aber seine Körpersprache sprach Bände – man musste nur dorthin schauen, wo sein Blick hinging, und entdeckte fast immer etwas. Die Erfahrung der Crew und die Ruhe an Bord machten die Tour zu einem besonderen Naturerlebnis.
Postkarten, Humor und der Weg nach Oban
Zurück an Land nutzten wir die Gelegenheit, einige Postkarten zu schreiben – ein fast nostalgischer Moment. Die Karten wurden in einen alten, grün lackierten Briefkasten am Hafen geworfen, der aussah, als hätte er schon Wind und Wetter aller Jahrhunderte überstanden. Eine Karte nach Cuxhaven benötigte tatsächlich 30 Tage, bis sie ankam – wir scherzten, dass der schottische Postbote wohl selbst mit dem Ruderboot losgerudert sei.
Anschließend hieß es Abschied nehmen von der Isle of Skye. Die Fahrt nach Oban führte zunächst wieder über die Skye Bridge zurück auf das Festland und dann durch eine beeindruckende, wenn auch an diesem Tag sehr regnerische Landschaft. Die Sicht war streckenweise stark eingeschränkt, der Regen peitschte gegen die Windschutzscheibe – eine echte Highlands-Erfahrung.
Trotz der Witterung beeindruckte die Landschaft: kahle Hügel, nebelverhangene Bergzüge und dazwischen immer wieder stille Lochs, die geheimnisvoll in der Ferne glitzerten. Die Fahrt war lang, aber landschaftlich abwechslungsreich – und mit jeder Meile rückte das Tagesziel näher.
Ankunft in Oban – Regen und Gemütlichkeit
Am frühen Abend erreichten wir schließlich Oban, ein hübscher Hafenort an der Westküste, der oft als „Gateway to the Isles“ bezeichnet wird. Leider blieb das Wetter auch hier konstant regnerisch – ein feiner Nieselregen begleitete uns bis zur Unterkunft.
Glücklicherweise lag direkt neben unserer Herberge das gemütliche Oyster Inn, ein traditionelles Gasthaus mit Pub-Atmosphäre und Meerblick. Drinnen war es warm, das Holz dunkel, die Beleuchtung angenehm – der perfekte Ort, um den Abend ausklingen zu lassen.

Wir gönnten uns ein paar Bier, Cocktails und zum Abschluss natürlich einen feinen schottischen Whisky. Das Essen war ebenfalls hervorragend: fangfrischer Fisch, cremiges Püree und dazu ein herzlicher Service. Nach dem eher nassen Tag draußen war der Abend im Oyster Inn genau das Richtige.
Ein Tag mit vielen Facetten
Der Tag war abwechslungsreich wie kaum ein anderer: erst die Begegnungen mit wilden Tieren vor der Küste von Skye, dann eine lange Fahrt durch Schottlands wilde Natur und schließlich ein gemütlicher Ausklang am Meer. Trotz Regen ein Tag voller Eindrücke, Geschichten – und Delphine.
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